Jugendübung an der Grundschule an der Pappelallee

Gemeinsam Menschenleben retten – Bürgermeister ist Fan von Fünf für Lippstadt

Die Verpuffung im „Chemieraum“ der Grundschule an der Pappelallee war schon gewaltig. Überall im Gebäude liegen Verletzte, der Chemieraum selbst ist völlig verqualmt, eine ganze Schulklasse, so die erste Meldung eines Augenzeugen ist betroffen.

„Feuer 2, Menschenleben in Gefahr“ – diese Meldung rief am Samstag um 14.00 Uhr zunächst die beiden Jugendfeuerwehren aus der Kernstadt und Lipperode zum Übungseinsatz. Als die Jugendfeuerwehren dort auf mehr Verletzte treffen, wird der „Massenanfall von Verletzten Stufe 2“ (MANV 2) ausgelöst. Rund 116 Jugendliche von der Feuerwehr, dem DRK, der DLRG, den Maltesern und des THW rücken mit 12 Einsatzfahrzeuge zur Grundschule aus.

Die Herbstabschlussübung von „Fünf für Lippstadt“ hat begonnen. Zum Glück ist der Rauch, der aus einem der Klassenzimmer quoll, nur das Produkt einer Nebelmaschine. Und die blutigen Verletzungen in den Gesichtern sowie an den Armen und Beinen der 20 Darsteller waren das gekonnte Ergebnis einer stundenlangen Arbeit von Frederik Müllers Schminkteam aus Kräften vom DRK, Malteser und DLRG.

Gemeinsam geplant und in allen Einzelheiten monatelang vorbereitet und äußerst realistisch in die Tat umgesetzt hatten diese Großübung die Gruppenleiter, Betreuer und Jugendwarte von Feuerwehr, Malteser, DRK, DLRG und THW. Das ganze übrigens so gut, dass Bürgermeister Christof Sommer, der als Ehrengast gemeinsam mit Malteser-Zugführer Ralf Schwemmer die Übung beobachtete, sichtlich begeistert war und sich als Fan von „Fünf für Lippstadt“ outete. „Diese tolle Jugendarbeit und die erstklassige Zusammenarbeit, die hier von den fünf Lippstädter Hilfsorganisationen geleistet wird, ist einmalig und sehr gut für Lippstadt“, so der Bürgermeister.

Erstmals mit eingebunden war auch die Jugendfeuerwehr der Stadt Erwitte, die mit vier Mimen die Übung unterstützte. Rund um die Schule geht es derweil richtig rund. Von einem Hydranten an der Pappelallee wird eine Wasserförderung durch das Verlegen unzähliger Feuerwehrschläuche aufgebaut und auf dem Schulhof errichten fleißige Hände der Malteser, des DRK und der DLRG einen Verbandsplatz. Aktive der Jugendfeuerwehr – ausgerüstet mit nicht angeschlossenen Atemschutzgeräten – suchen das Schulgebäude nach den Verletzten ab. Überall stürzen sich die geschminkten und geschockten „Verletzten“ auf die Retter und hindern sie bei ihrer Arbeit. „Die Jugendlichen der Feuerwehr müssen das jetzt über Funk melden, weitere Helfer für die Rettung anfordern und sich sofort weiter vorarbeiten, denn noch immer weiß ja keiner, was im Klassenraum passiert ist“, so Einsatzleiter Lars Piehl. Hier warten 8 erstklassig geschminkte „Schwerverletzte“ in einem völlig vernebelten Raum auf die Retter.

Auch ein Zeichen einer hohen Motivation und eines erstklassigen Ausbildungsstandes: ein Darsteller nach dem anderen wird durch die Retter in kürzester Zeit aus dem Raum befreit und zum Verbandplatz transportiert. Hier hatte die DLRG die Aufgabe der Sichtung und Zuordnung der Verletzten übernommen. Hochprofessionell erfolgt auch die Arbeit der Jugendlichen von DRK und Malteser, die am laufenden Band Vitalfunktionen überprüfen, Personen registrieren, die Verletzungen versorgen, Darsteller ins „Krankenhaus“ transportieren und die unverletzten Mimen betreuen. Das Ganze sorgfältig notiert vom THW, das die Aufgabe der Übungsbeobachtung übernommen hatte.

Auch eine minutenlange Reanimation sorgt für reichlich Action bei den jugendlichen Rettern. In je einem Zelt für Schwerverletzte, Leichtverletzte und zu Betreuende stellten die jugendlichen „Profis“ von Malteser und DRK unter Führung von Josephine Albert (MHD) ihren erstklassigen Ausbildungsstand unter den Augen von Bürgermeister Christof Sommer unter Beweis.

Sommer sprach den Jugendlichen und den Organisatoren der Übung – vertreten durch deren Sprecherin Ricarda Rickert-Krings (DRK) – ein großes Lob für die gezeigte Leistung aus und freute sich über das gekonnte Zusammenspiel der 116 Aktiven. Die hatten übrigens in knapp 1,5 Stunden alle Aufgaben erledigt und feierten zum Abschluss der Übung mit einer stehenden Ovation Franz- Josef Demmer, der als Hausmeister mit seinem stundenlangen persönlichen Einsatz die Übung in dieser Form erst ermöglicht hatte.

 

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